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Bioschweinefleisch

Interview von Frau Geiger mit Firma Pichler am 9.12.19

Zu unseren Lieferanten zählt seit diesem Jahr auch die Firma Pichler, welche uns mit hochwertigem Fleisch – ganz unserer Philosophie entsprechend – beliefert:

Liebes Team vom der Bio Metzgerei Pichler, seit geraumer Zeit beziehen wir unser Schweinefleisch von Ihnen. Können Sie uns was über Ihr Produkt erzählen, bzw. von welchen Tieren kommt das Fleisch, wie werden Sie gehalten und wie genau verläuft das Leben Ihrer Tiere im Gegensatz zu Tieren in einem konventionellen Stall?

Wir beziehen unser Schweinefleisch vom Landwirt Lehmair in Jetzendorf nahe Pfaffenhofen an der Ilm. Die Tiere leben dort in kleinen Gruppen mit je einem Innen- und Außenbereich im Stall sowie im Wechsel auf der Weide mit viel Auslauf und Wühlflächen sowie Schlammbecken zum Suhlen. Die Tiere stehen nicht auf Stahlgittern, sondern auf Stroh und Heu. Medikamenteneinsatz ist im Biobereich präventiv nicht erlaubt. Erkrankt eines unserer Tiere wird nur dieses eine Tier gezielt behandelt. Auch ein Kupieren der Schwänzchen der Schweine ist nicht gestattet.

Wichtig ist ja, dass die Tiere nicht nur ein schönes Leben hatten, sondern dass Sie ohne Stress und langen Transport geschlachtet werden. Wie handhaben Sie das bei Ihnen?

Der Lebendtransport der Tiere ist maximal 200km oder 4 Stunden zulässig. Die Ruhezeiten nach Anlieferung sind länger als im Konventionellen und ein Treiben der Tiere mit z.B. Elektroschockern ist nicht erlaubt. Generell sind die Mitarbeiter der Bio-Schlachthöfe gezielt für einen schonenden Umgang mit den Tieren geschult.

Weshalb ist Bio-Fleisch besser für unser Trinkwasser, für unser Klima und letztendlich auch für unsere Gesundheit, wenn ich da nur an den Antibiotikaeinsatz denke?

Bio-Fleisch bietet den Vorteil, dass schon beim Landwirt das Prinzip des ökologischen Kreislaufes gilt. Der Landwirt darf nur so viele Tiere halten für die er auch selbst das Futter anbauen kann und Felder hat um die anfallende Gülle auszubringen. Eine Überdüngung oder der Einsatz übermäßiger Sprinkleranlagen in trockenen Ländern zur Erzeugung von Futtermitteln fällt hiermit aus.

Geht das überhaupt: tiergerechte Haltung und umweltschonende Produktion?

Ja, das geht. Dezentral organisierte Verbände von Landwirten im Umland um einen nahegelegenen Schlachthof nach Prinzip des ökologischen Kreislaufes in Verbindung mit artgerecht gestalteten Ställen (z.B. Innen- und Außenbereich, Wühlflächen für Schweine, Sitzstangen und Scharrflächen für Hühner etc.), der Verzicht auf präventiven Medikamenteneinsatz und weitestgehend Mastfuttermittel machen das möglich.

In vielen Betrieben besteht ein großer Teil des Tierfutters aus Soja aus Südamerika. Dort werden immer mehr Wälder abgeholzt, um riesige Monokulturen um die Futterpflanze anzubauen. Wie schätzen Sie dieses Problem ein und wie werden die Tiere von Ihren Landwirten gefüttert?

Soja aus Südamerika kommt kaum bis gar nicht zum Einsatz. Generell muss das Futter auch unter Bio-Standards angebaut werden. Regionalität ist ein allgemeines Ziel auch bei der Futtermittelerzeugung. Hauptsächlich findet die Futtermittelerzeugung am eigenen Hof statt, in Ausnahmefällen (z.B. Missernten) darf zugekauft werden. Die Biodiversität bei der Futtermittelerzeugung ist gewährleistet, da der Landwirt das Futter nur jahreszeitengerecht anbauen kann.

Letzten Endes entscheidet der Verbraucher, wo und wie die Reise weitergeht. Was würden Sie sich wünschen, wie der Verbraucher der Zukunft entscheidet? 

Der Verbraucher entscheidet und es bleibt zu hoffen, dass mehr und mehr Menschen eine nachhaltige und umweltschonende Ernährung wählen. Im Sinne des Tierwohls, der eigenen Gesundheit und unserer Umwelt. Wir müssen uns wieder auf das besondere Lebensmittel Fleisch besinnen und dieses höher wertschätzen.

Haben Sie einen Tipp was wir beim Kauf von Lebensmitteln beachten sollen? Ist weniger mehr, oder kann man auch mit geringen Einkommen gesund einkaufen und kochen?

Bewusstes Einkaufen und die Bereitschaft für unsere Lebensmittel ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen ist sicherlich eine gute Richtung. Zu Hause oder im Restaurant dann die hochwertigen Lebensmittel bewusst genießen und die gemeinsamen Mahlzeiten zu schätzen wissen ist dafür beste Grundlage. Mit der Wahl der Produkte tue ich nicht nur meiner Umwelt etwas Gutes sondern auch mir selbst.

Deshalb haben wir unter anderem Sie als Lieferanten gewählt, denn auch uns ist es vor allem ein großes Anliegen unserer Natur und auch unseren Gästen hochwertigste Lebensmittel zu servieren.

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